Aus der Urzeit nach Hollywood: Cyanobakterien
Spirulina platensis gehört zu den Cyanobakterien und ist die bekannteste Spirulina-Form. Cyanobakterien existierten bereits vor 3,5 Milliarden Jahren. Umgangssprachlich wird jedoch gerne von den Blaualgen gesprochen. Der Spirulina-Trend hat seinen Ursprung bei gesundheitsbewussten Stars in Hollywood und erreicht mit diversen Lifestyle-Magazinen auch den Alltag vieler Menschen, die sich für Gesundheitsthemen interessieren. Natürlicherweise kommt Spirulina in Salzseen, aber auch im Süßwasser tropischer und subtropischer Gebiete vor. Die Bewohner der Küstengebiete in Südostasien, Afrika, Australien und Mittelamerika verwenden Spirulina schon von alters her als Nahrungsmittel. Seit geraumer Zeit gibt es die Inhaltsstoffe von Spirulina in konzentrierter Form als Nahrungsergänzungsmittel. Dazu wird das Cyanobakterium in geschlossenen Aquakulturen bei etwa 37 Grad Celsius produziert.
Spirulina – was ist drin?
Spirulina besitzt im Vergleich zu anderen Mikroalgen keine Zellwände aus Zellulose. Daher weisen die Nährstoffe eine erhöhte Bioverfügbarkeit auf. Mit 60% verfügt Spirulina über einen hohen Proteinanteil. Dabei sind alle essentiellen Aminosäuren enthalten. Hinzu kommen ß-Carotin, B-Vitamine, Vitamin E sowie die Mineralstoffe Calcium, Eisen, Magnesium, Kalium und Selen. Der sekundäre Pflanzenstoff Chlorophyll ist auch enthalten, denn Cyanobakterien betreiben Photosynthese. Oft wird bei Spirulina auch mit einem besonders hohen Vitamin B12-Wert geworben. Es liegt jedoch als B-12-Analoga vor, eine inaktive B12-Form, die vom Körper nicht verwertet werden kann und die Aufnahme des aktiven B12 sogar blockiert. Veganer sollten daher auf eine andere B12-Quelle zurückgreifen.
Spirulina - Wozu und in welcher Form?
Die Cyanobakterien werden seit längerer Zeit geradezu als gesundheitsfördernde Wundermittel angepriesen. Doch was leistet der blau-grünliche Extrakt wirklich? Viele, der ihr zugeschriebenen Wirkungen, sind noch nicht durch aussagekräftige Studien belegt. So wird Spirulina eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt sowie eine Verbesserung des Fettstoffwechsels, ein basischer Effekt und die Versorgung mit Antioxidantien gegen oxidativen Stress. Dadurch soll das Immunsystem gestärkt werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, was weitere Untersuchungen ergeben. Einige Menschen können allergisch auf Spirulina reagieren, daher sollte man bei der Einnahme ein Auge auf mögliche allergische Reaktionen haben. Menschen mit Phenylketonurie sollten Spirulina nicht einnehmen, da das enthaltene Phenylalanin die Erkrankung verschlimmern könnte. Spirulina ist mittlerweile nicht nur in Form von Tabletten, sondern auch als Granulat oder in Trinkampullen sowie als Pulver oder in Kapseln erhältlich.
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